Hockey: Mit Alter Tradition zurück im Spielbetrieb
geschrieben von Tobias SeifertAm 19. August 1923 spielte eine kombinierte Hockeymannschaft des Freiberger Hockeyclubs beim Sportklub Markneukirchen im Erzgebirge. 100 Jahre später holt den FHTC die Geschichte ein.
Denn bei dem freundschaftlichen Vergleich ahnte noch keiner, dass gut 100 Jahre später ebenfalls eine aus Freiberger Damen und Herren zusammengestellte Eleven des Nachfolgevereins Freiberger HTC gemeinsam zum Hockeyschläger greifen wird. Mehr noch, das Team läuft 2023 in der Mitteldeutschen Verbandsliga des Mitteldeutschen Hockeyspielbetriebs (MHSB) auf – und zwar als reguläres Liga-Mitglied.
„Allerdings bezeichnen wir das Team nun offiziell als Freiberger HTC – Mix“, stellt Hockeysport-Chef Herbert Seifert mit einem Zwinkern klar. „Aber im Ernst, dahinter versteckt sich keine Schnapsidee, sondern wir wollen damit für unsere aktiven Mitglieder und den Verein Perspektiven aufzeigen. Nur darum geht es.“
Der traditionsreiche Club musste in 2023 erstmals seit seiner Gründung am 30. Juli 1990 ohne Erwachsenenteam im laufenden Feldhockeyspielbetrieb auskommen. Anfang des Jahres zog der FHTC beim Herrenteam trotz vier Punkten auf dem Konto die Reißleine und meldete die Mannschaft auf dem Feld aus dem Oberliga-Spielbetrieb ab. Unter dem Hallendach stieg das Team im Frühjahr direkt wieder aus der Mitteldeutschen Oberliga ab. Bei den Damen verzichtet der FHTC seit Herbst 2019 wegen geringer Kaderstärke auf Meldung einer Mannschaft für die Feldsaison. Unter dem Hallendach lag das Damenteam zuletzt der Mitteldeutschen Oberliga auf Platz vier. „In der Halle kommst Du mit fünf Spielern auf der Platte mit einem deutlich geringeren Kader aus. Auf dem Feld sind es schon zehn Feldspieler auf dem Kunstrasen“, verdeutlicht Seifert. „Um so mehr freut es uns, dass es nun so weitergeht.“ Besonders bemerkenswert sei laut den 67-jährigen, „dass der Wunsch aus den Reihen der Spielerinnen und Spieler gekommen ist.“ Auch in Bayern würde dieses Model derzeit teilweise praktiziert. „Da lag es nahe, dies dank Sonderregel in der Spielordnung auch beim MHSB zu beantragen“, so Seifert. Mittlerweile sei der positive Bescheid des MHSBV eingegangen, der Spielplan steht. Am kommenden Sonntag empfängt das Mixed-Team in Staffel B den Leipziger SC II. Weitere Konkurrenten in Staffel B sind die zweiten Mannschaften vom ATV Leipzig und Cöthener HC. Nach einer einfachen Vorrunde spielen die zwei ersten Teams der Staffel in den Finalspielen um den Aufstieg in die Oberliga. „Wir sind allerdings nicht aufstiegsberechtigt“, nimmt Seifert vorweg. Doch ein Wehrmutstropfen sei dies absolut nicht, denn 12 Spieler und acht Spielerinnen stehen auf der Kaderliste inklusive Rückkehrern aus Dresden, Niesky und Tresenwald. Ein Positiver Trend? „Warten wir es ab. Wir blicken zumindest positiv auf die kommende Zeit und freuen uns sehr, dass es weitergeht.Ob es für die kommende Feldsaison wieder für zwei komplette Teams reicht bleibt natürlich abzuwarten, aber der Anfang ist gemacht.“ In Markneukirchen unterlag damals die kombinierte Mannschaft des FHC mit 0:1. Auch wenn über das Ergebnis eines Rückspiels in Freiberg - wie damals vom Freiberger Anzeiger- und Tageblatt gefordert bisher nichts bekannt ist, „versuchen wir uns natürlich auch 100 Jahre später wieder gut wie möglich aus der Affäre zu ziehen, die Motivation im Team ist jedenfalls groß.“
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