Hockey Oberliga-Feldrückrunde: Hallenmeister vor unsicherem Hockeyjahr
geschrieben von Tobias SeifertDie Damenmannschaft des FHTC greift seit dem ersten Maiwochenende als Tabellendritter wieder in der Mitteldeutschen Oberliga zu den Feldhockeyschlägern.
Nach Abschluss der Mitteldeutschen Oberliga unter dem Hallendach mit dem Gewinn der Mitteldeutschen Meisterschaft verzichtete der Club aus Personalgründen auf den Aufstieg in die Regionalliga OST. Und auch auf dem personell forderndem Kunstrasengroßfeld mit zehn Feldspielerinnen und einer Torhüterin bleibt die Situation bei den Gelb-schwarzen angespannt. Hockeysportchef und Damen-Coach Herbert Seifert muss auf Weitsicht bis in die kommende Oberliga-Saison mit Start im Herbst 2019 blicken und vor allem planen. "Und genau das ist zur Zeit sehr schwierig. Als Hockeyverein im Einzugsgebiet großer Städte mit Hockeysportbetrieb wie Dresden, Chemnitz und Leipzig unterliegen wir einer gewissen Fluktuation. Spielerinnen wechseln oder verlassen nach dem Schul- oder Ausbildungsabschluss die Bergstadt für Studium oder Beruf und schließen sich anderen Vereinen an. Das wird uns in diesem Jahr besonders hart treffen", so der 63-ig Jährige. "Konkret verlassen uns dieses Jahr wahrscheinlich nach Rückrunde der aktuellen Feldsaison Mitte des Jahres zahlreiche Spielerinnen, wobei beispielsweise Torhüterin Susanna Beck und Henryetta Paleit für ein Auslandsstudium planen, sowie Lisa-Marie von Wolfersdorf und Katharina Korb aus beruflichen Gründen wahrscheinlich nicht zur Verfügung stehen können. „Generell besteht bei vielen Spielerinnen noch keine absolute Planungssicherheit. Stand jetzt überlegen wir daher, kein Damenteam für die kommende Feldsaison zu melden und starten dann nur unter dem Hallendach." Zudem sei die Teilnahme an einer Oberligasaison bzw. Hallenregionalligasaison in Ostdeutschland zweifelsohne immer auch eine wirtschaftliche Herausforderung. "Und wenn dann der Kader nicht 100%ig steht, muss man konsequent sein. Wir werden kein Risiko von Strafgeldern bei Nichtantreten eingehen und wollen auf keinen Fall nicht wettbewerbsfähig in der Oberliga oder solch einer starken Liga wie der Regionalliga OST mit mehr als doppelt so vielen Spielen wie in der letzten Hallensaison teilnehmen." Bis der Nachwuchs ins Damenteam nachrückt, wird noch ein Jahr vergehen. "Gerade in den Jahrgängen 2002/2003 haben wir zu wenig Spielerinnen die aufrücken können, dass fällt uns jetzt auf die Füße." Zwar habe man auch Zuwachs durch Spielerinnen, wie Luisa Simolka die nach Hallen-Abstinenz oder auch mit Beginn des neuen Semesters als Freiberger Studentinnen mit Hockey-Erfahrung wieder zum Team stoßen, "aber die Meldung für die neue Oberligasaison bzw. der direkte Sprung in eine hohe Spielklasse wie die Regionalliga OST macht aufgrund des immer noch kleinen Kader mit unsicherer Planung keinen Sinn." Auch die Bildung von Spielgemeinschaften stand zur Diskussion, „Wir konnten uns hier mit interessierten Vereinen nicht einigen.“ Trotzdem bleibt Seifert Zeckoptimist. „Es werden wieder bessere Tage kommen, wir haben ein engagiertes Jugendteam. Und warum sollen wir mit diesen Spielerinnen im kommenden Jahr nicht auch erfolgreich sein? Was die laufende Saison betrifft, wollen wir uns achtbar schlagen und oben dran bleiben. Ein Treppchenplatz würden uns gut stehen.“
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