WU12-Endrunde: Modus verlangt Beteiligten viel ab
geschrieben von Tobias SeifertDie Weibliche U12 schrammt bei der Endrunde um die Mitteldeutsche Meisterschaft knapp am Treppchen vorbei.
Die Gelb-schwarzen unterliegen im kleinen Finale nach Shoot-Out gegen den ATV Leipzig mit 2:4. Mitteldeutscher Meister wurde die Mannschaft vom PSV Chemnitz durch einen 1:0 Sieg gegen den ESV Dresden.
Turniermodus sorgt für Gesprächsstoff
Gemessen an den reinen Zahlen sprach alles für eine attraktive Großveranstaltung: Sechs teilnehmende Mannschaften, neun Spiele und über 250 Aktive und Besucher. Doch der Turniermodus sorgte für Gesprächsstoff. Denn eine Spielzeit von zweimal 20 Minuten und Verzögerungen im Turnierablauf durch Verlängerungen forderte den Beteiligten über den gesamten Tag viel Durchhaltevermögen ab.
„Keine Frage, wir haben uns heute auf die Ausrichtung gefreut und haben mit vielen Helfern am Strang gezogen“, gab Hockeysportchef Herbert Seifert zu Protokoll. „Endlich war mal wieder richtig was los, wir haben sogar die benachbarte Turnhalle als Umkleidemöglichkeit angemietet. Unser Clubhaus wäre sonst aus allen Nähten geplatzt.“ Doch ein uneingeschränkt positives Resümee fiel Seifert schwer.
FHTC-Mädchen unterliegen knapp im Shoot-Out
Das lag zum Einen am Abschneiden des eigenen Teams: Denkbar knapp verpassten die FHTC-Mädchen im Shoot-Out gegen den ATV Leipzig den Sprung aufs Treppchen. Zuvor siegte der FHTC gegen den Erfurter HC mit 3:0 und unterlag mit 0:1 gegen den frisch gebackenen Mitteldeutschen Meister PSV Chemnitz. „Wir waren im kleinen Finale haushoch überlegen, haben aber leider nicht selbst im Spiel getroffen. Für das neu aufgestellte Team natürlich eine bittere, aber für die Zukunft sicherlich wertvolle Erfahrung.“
Mammut-Programm verwässert Endrundencharakter
Zum anderen stimmte der Turniermodus den 66-jährigen nachdenklich: „Wir reden hier über eine Endrunde, wo Leistung gefragt ist.“ Doch alle Mannschaften mussten drei Spiele über die volle Zeit abliefern. „Wir haben hier am Spielfeldrand auch mit anderen Trainern diskutiert, ob das in dieser Altersklasse so umgesetzt werden sollte.“ Der Tenor: Das Endrunden-Programm ist für die Mädchen zu umfangreich. Das spiegelte sich für den lizenzierten A-Trainer auch im Turnierablauf wieder: „Es gab eigentlich keine herausstechende Mannschaft. Besonders in den späten Finalspielen konnte heute jeder jeden schlagen. Ein Spannungsbogen hat sich nicht aufgebaut.“ Auch die Anfahrt der Mannschaften war Thema: „Erfurt ist im ersten Spiel 10.00 Uhr gesetzt, der Tag startete für die Thüringer mit Abfahrt 7.30 Uhr. Wäre Erfurt ins Finale gekommen, kann man sich ausrechnen, wenn das Team wieder zu Hause gewesen wäre.“ Für den FHTC ist jedenfalls klar: „Wir müssen in Zukunft überlegen, ob wir solche Endrundenwettbewerbe vielleicht konzentrierter aufziehen oder aufteilen können.“
Blick nach Berlin
Dass es auch anders geht, zeigt ein Blick zum Berliner Hockeyverband. Für die zweitägige Endrunde um die Berliner Meisterschaft der weiblichen U12 qualifizierten sich von insgesamt zehn Teams nur die vier Erstplatzierten - mit einem zu absolvierenden Spiel je Team pro Endrundentag.
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