F.H.C. 1920 – Erkenntnisgewinn durch Schularbeit
geschrieben von Tobias SeifertDer FHTC will in diesem Jahr sein 100-jähriges Jubiläum feiern und auch auf seinen Ursprung zurückblicken.
Auch wenn die aktuelle Corona-Krise das Sportleben hemmt und alle geplanten Veranstaltungen mit einem dicken Fragezeichen versieht – lohnt sich die Zeit um auch mal zurückzublicken. Wir werden hier unter http://100.fhtc.de Geschichten und Anekdoten aus 100 Jahren FHTC inkl. dessen Vorgängervereinen veröffentlichen, die nicht nur einen Blick auf das traditionsreiche Clubleben ermöglichen, sondern auch die Zeit ein wenig verkürzen sollen, bis endlich die Plastik- und Filzkugeln wieder rollen und fliegen (können).
Dass in der Geschichte des Freiberger Hockeys auch die Sportfreunde Freiberg 1904 e.V. ihren Platz finden und unter anderem am Standort des heutigen Kinopolis Freiberg schon vor der Gründung des Freiberger Hockey-Clubs e.V in 1920 die Hockeykugel rollte, recherchierte FHTC-Damenspielerin Katharina Korb im Rahmen einer Schularbeit während Ihrer Schulzeit in 2012.
Die ehemalige Schülerin des Freiberger Geschwister-Scholl-Gymnasiums und mittlerweile studierte Verfahrenstechnikerin ist noch aktiv mit dem FHTC verbunden – als Spielerin im Damenteam. „Mittlerweile bin ich aus beruflichen Gründen nicht mehr so oft vor Ort, versuche aber so gut es geht dem FHTC treu zu bleiben.“ Katharina durchlief im FHTC alle Altersklassen mit mehreren gefeierten Sachsenmeistertiteln, spielte von 2008-2010 in der Landesauswahl Mitteldeutschlands und kletterte in Gelb-Schwarzen Farben mit den Damen bis in die Hallenregionalliga-OST.
Katharina Korb
Sie betreute zudem mehrere Jahre in Freiberg auch die Youngster der Mädchen C in der Altersklasse 09-10 und kam hier auf Tuchfühlung mit der Trainingsarbeit. „Da lag es nahe, dass ich im Fach Sport eine sogenannte „Besondere Lernleistung“ (BELL) einbringe und diese mit dem Thema Hockey verbinde“, so Katharina. „Und eine mündliche Prüfung konnte ich mir auch ersparen“, ergänzt sie mit einem Zwinkern. Sportlehrer Ralf Peterhänsel und FHTC-Mitglied Tobias Seifert übernahmen die Betreuung. In ihrer Facharbeit über Trainingsmethoden in der Sportart Hockey und betrachtete sie deren geschichtliche Entwicklung in einem separaten Kapitel auch durch die Freiberger Brille.
Katharina stieß hier zusammen mit ihrem Großvater Dr. Dieter Löwe im Stadtarchiv Freibergs auf mehrere Quellen mit direktem Bezug zu den Sportfreunden Freiberg 1904 e.V. und des Freiberger Hockey-Clubs. „Opa war im Freiberger Altertumsverein aktiv, da lag es nahe, dass er mich in der Recherche mit seiner Erfahrung unterstützt.“ Die Ergebnisse ließ Katharina in ihre BELL einfließen. Konkret stand nach der Recherche fest, dass in den im Jahr 1904 gegründeten „Sportfreunde Freiberg e.V.“ später auch die Sportart Hockey aufgenommen und auf dem Platz der Schützengilde nahe dem Schützenhaus an der Chemnitzer Straße Hockey gespielt wurde. Der am 23. November 1920 gegründete F.H.C. entstand durch Abspaltung der Hockeyabteilung des Sportfreunde 1904 e.V. und war neben Hockey auch eine Heimat für die Sportarten Leichtathletik, Tennis, Faustball, Schlagball, sowie Ski- und Eislauf. Als Spielstätte fungierte zuerst der Jägerkasernenhof in der Lessingstraße und später eine neu erbaute Sportanlage an der Claußallee, dem heutigen Standort der Kleingartenanlage „Waldfrieden“. Tennis wurde am Feldschlößchenweg gespielt.
Natürlich verteidigte Katharina die BELL erfolgreich, und untermauerte vor allem die Erkenntnis, dass die Geschichte des Hockeysports in Freiberg im Jahre 2020 deutlich weiter als 100 Jahre zurückreicht.
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